Die 2:4-Niederlage gegen den krassen Außenseiter war der wohl schwärzeste Tag der Hinrunde für RWE. „Es wäre kein guter Ratgeber, sich zu sehr mit dem Hinspiel zu beschäftigen“, sagt Essens Coach Marc Fascher nun. Er erwartet von seiner Mannschaft, dass sie am Freitag befreit aufspielt und sich keine Gedanken mehr über die Pleite aus dem vergangenen September macht. „Wir sind gewillt, am Freitag die drei Punkte einzufahren“, betont Fascher. Alles andere würden die Fans wohl auch kaum akzeptieren.
Der Trainer der Rot-Weissen hat sich noch einmal ausführlich mit der Niederlage gegen Oberhausen beschäftigt und musste feststellen: „Es ist eine negative Kopie der Hinrunde, dass sich kleinste Fehler sofort in Gegentoren niederschlagen.“ Das ist wohlgemerkt nicht das einzige Problem. „Grebe, Baier, die Offensive – der eine oder andere ist derzeit einfach nicht in Bestform“, bekennt Fascher, schiebt aber die rhetorische Frage nach: „Soll ich die Jungs jetzt köpfen?“
Statt zu solch extremen Maßnahmen zu greifen, versucht der Coach, die Gemüter zu beruhigen. „Man darf auch nicht vergessen, gegen wen wir zuletzt verloren haben. Das waren ebenfalls Spitzenmannschaften“, gibt Fascher zu bedenken und stellt sich die Frage, ob die Tabellenführung zur Winterpause von Vorteil war. Die sowieso schon hohe Erwartungshaltung im Umfeld des Vereins ist durch diese Platzierung ins Unermessliche gestiegen. „Es kann aber nicht sein, dass nun nur noch die Frage lautet: Wie hoch hauen wir den nächsten Gegner diesmal weg?“, betont der 46-Jährige.
So weit, so richtig. Fakt vor dem Freitagsspiel ist trotzdem, dass ein Sieg gegen Kray für RWE Pflicht ist.